Zum Inhalte springen

Fortschritt im Hochwasserschutz: Jahreskonferenz der Hochwasserpartnerschaft Aller 2024

Erfolgreiche Bilanz und Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft: Hochwasserschutz und Klimaanpassung, Solidarität und nachhaltiger Dialog

Winsen, 25.11.2024 – Auf ihrer Jahreskonferenz hat sich die Hochwasserpartnerschaft Aller über ihre bisherigen Fortschritte und ihre Zukunft im gemeinsamen Hochwasserschutz ausgetauscht. Seit ihrer Gründung im Jahr 2016 durch 15 Städte und Gemeinden von Meinersen bis Verden engagiert sich die Partnerschaft für eine solidarische und nachhaltige wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit. 

Die Konferenz unterstrich die Bedeutung der Partnerschaft und die Vorteile einer engen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kommunen, insbesondere angesichts der Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels und der damit verbundenen steigenden Anforderungen an den Hochwasserschutz und der Starkregenvorsorge.

Die Ergebnisse des bisherigen Engagements werden in einem umfassenden Hochwasserschutzkonzept sichtbar, dessen Fertigstellung für Februar 2025 geplant ist – die inhaltliche Endabstimmung erfolgte heute.

Die Basis dieses Hochwasserschutzkonzeptes bilden drei komplexe Hydraulikmodelle, die Fließverhältnisse unter Berücksichtigung verschiedener Hochwasserszenarien simulieren. Die Erstellung solcher Modelle ist technisch äußerst anspruchsvoll – mit Rechenlaufzeiten von bis zu vier Wochen pro Modell – und liefert detaillierte Ergebnisse, die wiederum maßgeblich zur hohen Qualität der Planung beitragen.

Ein zentraler Bestandteil des neuen Hochwasserschutzkonzeptes sind 50 Maßnahmensteckbriefe, die entlang der etwa 150 Kilometer langen Gewässerabschnitte erarbeitet wurden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Deichbaumaßnahmen, die entweder als Neubauten oder zur Ertüchtigung bestehender Strukturen vorgesehen sind. „Nicht alle Maßnahmen werden sofort in die Umsetzung gehen können, doch das Konzept bietet uns eine solide und konkrete Planungsgrundlage, um den Hochwasserschutz im Flussgebiet der Aller weiter zu stärken“, erläuterte der heutige Gastgeber Dirk Oelmann, Bürgermeister der Gemeinde Winsen (Aller).

„Es geht jedoch nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um ein gemeinsames Handeln, um den Herausforderungen weiterer Hochwasserereignisse gerecht zu werden. Das Winterhochwasser 2023/2024 hat uns diese Notwendigkeit eindrücklich vor Augen geführt“, appellierte Carsten Niemann, Bürgermeister der Samtgemeinde Ahlden. 

Entwicklung zu einer Verantwortungs-, Lern- und Wissensgemeinschaft
Anspruch der Partnerschaft ist es, immer mehr zu einer Verantwortungs-, Lern- und Wissensgemeinschaft zusammen zu wachsen, die auch vom Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Kommunen und Partnern profitiert. Regelmäßige Treffen, gemeinsame Workshops und offene Dialogstrukturen ermöglichen nicht nur eine kontinuierliche Verbesserung des Hochwasserschutzes, sondern tragen perspektivisch auch zur Verbesserung der Klimaresilienz bei. „Der Schutz vor Hochwasser, aber auch vor Starkregen und weiteren Auswirkungen des Klimawandels sind Aufgaben, die ein schnelleres gemeinsames Lernen und mehr Zusammenarbeit erfordern“, erklärte Lutz Brockmann, Bürgermeister der Stadt Verden (Aller).

Ein Blick in die Zukunft
Die Hochwasserpartnerschaft Aller sieht sich gut gerüstet, um auch in den kommenden Jahren innovative Lösungen für den Hochwasserschutz umzusetzen. „Unser Ziel ist es, nicht nur Maßnahmen zu realisieren, sondern auch eine belastbare Gemeinschaft zu schaffen, die langfristig bei den „Wasserthemen“ im Klimawandel zusammenarbeitet“, betonte Wolfgang Klußmann, Bürgermeister der Gemeinde Wietze die Vision der Partnerschaft.

Über die Hochwasserpartnerschaft Aller:
Die 2016 gegründete Hochwasserpartnerschaft Aller vereint 15 Städte und Gemeinden entlang der Aller und ihrer wichtigsten Nebenflüsse. Sie setzt sich für den Schutz der Anrainer vor Hochwasserrisiken ein, wobei technologische Innovationen und nachhaltige Planung gleichermaßen im Fokus stehen.

„Die Zusammenarbeit im Rahmen der Hochwasserpartnerschaft Aller war bisher geprägt von einem hohen Maß an Engagement und Solidarität zwischen den beteiligten Kommunen. Gemeinsam haben wir die Grundlagen für ein zukunftsfähiges Hochwasserschutzkonzept geschaffen. Der nächste Schritt besteht nun darin, diese Partnerschaft weiterzuentwickeln, um die geplanten Maßnahmen nachhaltig umzusetzen und die Region langfristig gegen die Folgen extremer Wetterereignisse zu wappnen.“ fasst Frank Böse, Bürgermeister der  Samtgemeinde Flotwedel und Projektträger des Hochwasserschutzkonzeptes II zusammen.